Ein Handwerk findet neue Belebung mit der „ Königskopf-Original Preißinger “ Harmonika.
Die neuartige Harmonika wird in Oberfranken, genauer gesagt in Bronn, was ein Ortsteil der Stadt Pegnitz ist, gebaut. Der Instrumentenbau hat in Oberfranken Tradition, jedoch ist der Akkordeon - bzw. Harmonikabau bis dato nicht mehr existent. Mit der Entwicklung und Herstellung der Königskopf-Original-Preißinger Harmonika wird diese Instrumentenbausparte zum Teil wiederbelebt. Der Musiker und Werkzeugmacher William Preißinger ist der Erfinder, Entwickler und Hersteller dieser neuartigen Harmonika. Die Herstellung ist in der Hauptsache traditionell mit viel handwerklichem Geschick. Viele Neuerungen zu den bekannten Instrumenten verbirgt die beeindruckend schöne äußere Erscheinung. Die Maserung des von Hand bearbeiteten Vollholzgehäuses zieht den Blick auf sich und bei genauerem Hinsehen fällt die gekonnte handwerkliche Umsetzung auf. Handgearbeitet vom Einlegespan bis zu den auf Sicht gearbeiteten Instrumenten-Kanten unter Verwendung heimischer Hölzer. So finden bei den Instrumenten-Gehäusen langjährig getrocknete Walnuss, Erle, Kirschbaum, Birnbaum oder Lindenholz Verwendung. Im Inneren des Instrumentes werden ausgesuchte Tonhölzer aus dem Geigenbau verwendet. Die neu entwickelnden Elemente der Tonerzeugung und die speziellen Gehäusekonstruktionen lassen sich hören. Der Klang ist einzigartig. Handgearbeitete Instrumente haben Charakter. Der direkte Vergleich mit Premium-Marken aus Österreich oder Südbayern lässt den Unterschied deutlich hören. Das Instrument klingt ausgewogen und zieht den Zuhörer an. Es entsteht der Eindruck als würde das Instrument bei jedem Musikstück etwas anders klingen. Das liegt zu einem daran, so Preißinger, dass diese Konstruktion Resonanzen zulässt und die ausgesuchten Ton-Hölzer fügen dann noch eine klangliche Färbung hinzu, wie es bei Gitarren oder Streichinstrumenten üblich ist. Hier geht diese Harmonika ganz neue Wege. Spieltechnisch lässt das Instrument keine Wünsche offen. Die Ansprache der Töne, der geringe Luftverbrauch sind auf neusten Stand und die leichtgängigen und präzisen Spezialmechaniken runden das Instrument ab. Jeder Harmonika-Spieler findet sich auf diesen Instrumenten schnell zurecht. Der Kunde kann aus verschiedenen Gehäuse-Hölzern auswählen und an der farblichen Gestaltung mitwirken. Ein gelungenes und zutiefst musikalisch- handwerkliches Projekt des Instrumentenbaus. Eine oberfränkische Quetschn die es so nur in Bronn gibt.
William Preißinger ist es am liebsten von Null zu beginnen, ob es um die Entwicklung und Fertigung seiner eigenen Harmonika geht oder um die Kreation eigener Musikstücke. Die Freude am Musizieren merkt man bei ihm Ton für Ton.
Was hat dich dazu bewogen ein Instrument zu entwickeln?
Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Im Alter von ca. 5 oder 6 Jahren fand ich unter dem Bett meiner Eltern einen Koffer. Darin lag ein Piano-Akkordeon. Ich habe mir das Instrument umgehangen und habe mich sofort in den Klang dieses Instrumentes verliebt. Meine Eltern ermöglichten eine musikalische Ausbildung. Darauf folgte eine sehr bewegte semiprofessionelle musikalische Laufbahn, bei der ich auch meine Frau kennen lernte. Im Laufe der Zeit entwickelt man sich musikalisch weiter und die Anforderungen an die Instrumente werden höher. So stellt man vielleicht fest, dass ein gewünschter musikalischer Ausdruck mit dem momentanen Instrument, nicht umgesetzt werden kann. So entstanden im Laufe der Zeit Ideen. Dazu kam der Wunsch etwas neues zu schaffen. Bei einem Fachgespräch mit einem Instrumentenbauer fiel folgende Frage an mich: Und warum baust du dein Instrument nicht? Das war die Initialzündung. Es folgten Zeichnungen, Probeaufbauten bis zum heute fertigen Instrument. Der handwerkliche Grundstock ist die Ausbildung zum Werkzeugmacher, was mir die Umsetzung meiner Gedanken ermöglicht.
Was zeichnet eine gute Harmonika aus?
Es gibt viele einzelne Begriffe, die man jetzt aufzählen müsste. Ich nenne meine Oberbegriffe: Ein schöner Klang, eine leichte und ausgewogene Bespielbarkeit sowie Langlebigkeit. Das allerwichtigste ist, das Instrument sollte seinem Besitzer/Spieler immer viel Freude bereiten.
Was hat dir bei den bekannten Marken gefehlt, oder was war zu verbessern?
Ich wollte etwas Neues schaffen, ein Instrument das für sich alleine steht und einen besonderen musikalischen Ausdruck ermöglicht. Die Instrumente der bekannten Premium-Hersteller sind sehr gut. Der Entwicklungs- und Fertigungsstand ist auf höchsten Niveau. Jedoch gibt es auch bei diesen Herstellern Themen, die von Harmonika-Spielern diskutiert werden: Der Bass sollte sich anhören wie eine Tuba oder ein Bariton; eine gute Lautstärke bzw. eine gute Bassentwicklung auch bei schnellen bis sehr schnellen Musikstücken. Ein weiteres Thema ist die Klangfülle des Diskants. Man hätte gerne die Klangfülle eines Cassotto-Instrumentes, wie es bei den großen Piano-Akkordeons gebaut wird. Um dies zu erreichen, werden auch häufig elektronische Hilfsmittel, wie MIDI, in die Instrumente eingebaut.
Welche Besonderheiten hat die „Königskopf Original Preißinger“ Harmonika?
Wie schon gesagt, ich wollte etwas Neues schaffen. Das gesamte Instrument ist im Aufbau neu überdacht und neu konstruiert. Der Klang ist einzigartig, der Diskant klingt voll mit schöner Holzklangfarbe und der Bass mit der Natürlichkeit einer Tuba oder eines Baritons. Besonders ist auch die Anzahl der Töne: 52 Töne im Diskant alle 3-chörig und 15 Basstasten. Das ist nicht gängig. Die äußerliche Erscheinung ist symmetrisch die Verbindungen der Holzkästen sind auf Sicht gearbeitet. Die Kästen, Diskant sowie Bass, sind aus Vollholz gefertigt. Hier kommen Nussbaum, Birne oder Kirschbaum zum Einsatz, heimische Hölzer. Die klangerzeugenden Bauteile werden aus Tonhölzer angefertigt. Diese Rohmaterialien stammen aus dem Geigenbau, Tonfichte wie auch Ahorn aus Bubenreuth. Eine speziell entwickelte Spezial-Bass-Mechanik, ein in der Luftmenge dosierbares Luftklappensystem mit freischwebenden Betätigungshebel und eine leichtgängige Diskantmechanik unterstreichen zusätzlich die Einzigartigkeit meines Instrumentes.
Im Punkt Hörbarkeit des Basses kann auf elektronische Hilfsmittel verzichtet werden.
Wie lange baust du an einem Instrument?
Ich habe viel Freude beim Bau der Instrumente. Jedes Instrument ist handgefertigt und ein Unikat. Ich schleife meine Leisten, schneide Brettchen und lackiere die Bauteile, das alles in Handarbeit. Darum benötige ich ca. 16 Wochen Bauzeit.
Wie sind deine Erfahrungen bisher?
Bisher habe ich nur positive Reaktionen erhalten. Ein Komponist und Berufsmusiker beschrieb seinen Eindruck so: "Das ist das ideale Instrument für kleine Besetzungen. Es klingt ausgewogen und fein, das rhythmische Spiel wird wunderbar unterstützt." Ein Kunstmaler sagte: "Man hat den Eindruck es spielen verschiedene Instrumente, so als ob mehrere Musiker musizieren." Ein Musikkollege sagte: "Ein ganz besonderes Instrument mit vielen Varianten." All das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Natürlich hat das auch viel mit eigenem Musikempfinden und dem eigenen Geschmack zu tun.
Welche Kunden sprichst du an?
Alle Spieler von steierischen Harmonikas und alle, die Handzieh-Instrumente lieben.
Im Eingang zur Fränkischen Schweiz entstehen in einer alten Scheune mit großer Liebe und Sorgfalt einzigartige Instrumente.
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